Weltweit sind Erneuerbare Energien bereits viel günstiger als Konventionelle.
Wir hatten es ja für die deutsche Delegation recherchiert „Ein Selbstläufer für Paris: Extremely cheap Renewables“ (1). Frau Hendricks hatten wir die Ergebnisse persönlich vorgestellt, im November 2015, direkt vor dem Weltklimagipfel in Paris. Um für die Welt die 2 Grad Kurve zu kriegen. Denn es geht nicht mehr um die Kosten für den Klimaschutz, die eigentlich niemand bezahlen will. Es geht jetzt um Investitionen in sehr günstige Erneuerbare! Ein Selbstläufer. Ein Paradigmenwechsel.
Klimaschutz for profit!
Und tatsächlich wird seit 2015 weltweit mehr in Erneuerbare Energien investiert, als in Konventionelle. Und der Trend verstärkt sich noch, in 10 Jahren steigt der Anteil Investitionen an Erneuerbaren Energien laut Bloomberg auf 80% (2).
Damit rückt das Ziel des Pariser Weltklimavertrags, – eine zero emission Welt bis 2050 – in greifbare Nähe. Ein Selbstläufer legt sich in die Kurve, in die 2 Grad Kurve.
Aber leider reichen diese vielen Investitionen in sehr günstige Erneuerbare nicht aus: Laut Bloomberg wird im Jahre 2040 immer noch die gleiche Menge an Kohlestrom erzeugt, wie heute, wegen der langen Laufzeiten (3): Der schwarze Balken – die Tragik von Paris! Dem Selbstläufer ein Bein gestellt.
Und immer noch gehen neue Kohlekraftwerke in Betrieb, allerdings mit verheerenden Konsequenzen: In Deutschland ging 2014 das Kraftwerk Lünen in Betrieb und hat seit dem ersten Tag an rote Zahlen geschrieben (4). Zuviel Erneuerbare im Netz. In Californien wird Diablo Canyon wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt. Auch hier zuviel Erneuerbare im Netz (2).
Und dabei ist es einfach vorhersehbar:
i) Erneuerbare günstiger: Neue Erneuerbare sind heute schon günstiger als Konventionelle.
ii) zero Grenzkosten: Erneuerbare brauchen keine Treibstoffe, die Grenzkosten gehen gegen null, zero = langfristig extrem günstig.
iii) Grundlast bricht weg: Bei künftig 50% Erneuerbaren in Californien und Deutschland laufen die Grundlastkraftwerke nur noch die halbe Zeit, und damit zu doppelten Kosten.
= Grundlast rechnet sich nicht mehr
Lessons learned?
Für neue Kohlekraftwerke kann heute niemand mehr 50 Jahre Grundlast garantieren. Wegen der sehr günstigen Erneuerbaren. Damit sind weltweit die Kosten unberechenbar.
Und mit viel mehr Erneuerbaren gilt das irgendwann auch für die alten Kohlekraftwerke, insbesondere wenn Divestment greift (5) und die Umweltschäden über CO2-Steuern eingepreist werden.
Ein Selbstläufer überspringt den schwarzen Balken!
Fazit:
Wer rechnen kann, macht Energiewende. Alle anderen zahlen ab jetzt drauf. Und das weltweit.
Erneuerbare sind Klimaschutz for profit!
(1) Ein Selbstläufer für Paris: Extremely cheap Renewables!
Self Seller for Paris: Extremely cheap Renewables!
(2) Grundlast – vom Winde verweht. Artikel in Kürze auf „let`s face it, www.zepface.it“
(3) COP21 / Die Tragik von Paris – der schwarze Balken! Artikel in Kürze auf „let`s face it, www.zepface.it“
(4) Rote Zahlen mit schwarzer Kohle
https://www.ruhrnachrichten.de/staedte/luenen/trianel-kraftwerk+l%FCnen./Rote-Zahlen-mit-schwarzer-Kohle;art928,1903623
(5) Divestment
https://www.theguardian.com/environment/2015/jun/23/a-beginners-guide-to-fossil-fuel-divestment
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