Die Wind Works Development GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen mit 20 Mitarbeitern aus Mülheim an der Ruhr. Sie planen, finanzieren und bauen seit 2012 Windparks turnkey.
Aufgrund der Deckelung der Windenergie durch die Bundesregierung, sowie der Abschaffung des EEG durch ein fehlerhaftes Ausschreibungsmodells, in dem heute genehmigte Windpark Projekte keinen Zuschlag mehr erhalten können, erleben wir derzeit einen Strukturbruch in der Branche.
Letztes Jahr hat die Wind Works 14 Windkraftanalgen errichtet, genug für 20 Mitarbeiter und sauberer Strom für 60.000 Menschen, den CO2-Fußabdruck reduzieren sie damit um 42.000 Tonnen CO2! Jedes Jahr 42.000 Tonnen. Sie hatten letztes Jahr einen Umsatz von 50 Millionen Euro. Für nächstes Jahr liegt die Umsatzerwartung bei null, zero. Selbst genehmigte Projekte können aktuell aufgrund des Ausschreibungsmodells nicht mehr umgesetzt werden.
80% Entlassungen
Folgerichtig sind gerade 80% der Mitarbeiter entlassen worden.
Aufträge brechen ein
Ebenso produziert der Windkraftanlagen Hersteller Nordex 30% seiner Windräder für den deutschen Markt, Nordex erwartet für 2019 einen Auftragseinbruch in Deutschland und beabsichtigt daher eine Produktions-Strasse im Werk Rostock zu schliessen und 500 Mitarbeiter zu entlassen.
Kollateralschaden
Aber es geht nicht nur um 50.000 Arbeitsplätze und den Umsatzeinbruch für die Windkraftanalgen-Hersteller. Der Kollateralschaden ist noch viel grösser:
Windworks hat letztes Jahr in Kanada 31 Windräder mit dem Windkraftanalgenhersteller Senvion aus Hamburg gebaut, nach 8 Jahren Planung ein Exportauftrag für Senvion von etwa 75 Millionen Euro.
Windworks hat ebenso vorletztes Jahr in North Dakota in den USA 43 Windräder mit dem Windkraftanlagenhersteller Nordex aus Norderstedt gebaut, nach 8 Jahren Planung ein Exportauftrag für Nordex von etwa 100 Millionen Euro.
Die internationalen Planungen hat Windworks bisher durch seine 20 Mitarbeiter in Deutschland erbracht.
Da diese entlassen werden mussten, hat Windworks eigene Planungen im Ausland komplett eingestellt.
Das ist der zusätzliche Kollateralschaden!
Von Windworks wird es in absehbarer Zeit keine 100 Millionen Export-Aufträge mehr für deutsche Windkraftanlagenhersteller geben.
The big picture: Günstige Erneuerbare!
Seit 2015, dem Jahr der Pariser Klimakonferenz, wird weltweit bereits mehr in Erneuerbare Energien investiert, als in Konventionelle, laut Bloomberg New Energy Finance etwa $300 Milliarden im Jahr. Die Welt investiert massiv in günstige Erneuerbare. Und ausgerechnet jetzt, wo Erneuerbare weltweit günstiger sind, werden sie in Deutschland gedeckelt und ausgebremst, das EEG abgeschafft? Die weltweit führenden deutschen Windkraftanlagen Hersteller mit Umsatzeinbrüchen geschwächt? Das macht keinen Sinn.
Der Kollateralschaden für den Export ist enorm.
Deutschland verspielt gerade leichtfertig seine seit 20 Jahren führende Weltmarktposition, die Exportchance des Jahrhunderts, des Jahrhunderts von Paris mit 100% Erneuerbaren bis 2050 weltweit.
China versucht seit 15 Jahren deutsche Windkraftanlagen Hersteller einzuholen, bisher vergeblich. Offensichtlich sind Windkraftanlagen made in Germany dank des bisherigen degressiven Einspeisegesetzes EEG immer wieder besser und innovativer geworden. Das EEG hat uns diese Position bisher gesichert.
Und ausgerechnet jetzt Deckeln und Ausbremsen der Windkraft durch die Bundesregierung?
Es geht um Hunderte von Milliarden Euro Weltmarkt, und das jedes Jahr!
Es geht um hunderttausende vielleicht Millionen neuer Jobs für günstige Erneuerbare!
Es geht um die Exportchance des Jahrhunderts!
Es geht um Paris erreichen – ja oder nein!
Und es geht um die Frage, ob in Zukunft die Wertschöpfung der innovativen und günstigen Windkraft in Deutschland liegt - oder in China?
Erneuerbare Energien sind jetzt günstiger, kein Ausbremsen der Energiewende mehr!
Sonst essen wir bald mit Stäbchen.
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